Als ich nach jahrelangem Studium endlich in die Berufspraxis startete, war laminiertes Unterrichtsmaterial in der Grundschule für mich eine Art Selbstverständlichkeit. Nahezu jedes noch so kleine Schnipselchen schob ich durch das Laminiergerät. Ich wollte es dadurch strahlender erscheinen lassen und haltbarer, ja nachhaltiger machen. Darüber hinaus deckte ich mich in Euro-Shops weltmeisterlich mit Boxen, Döschen, Körbchen und Tabletts ein, die natürlich, wie sollte es bei dem aktuellen Angebot anders sein, in erster Linie aus Plastik bestanden. Von daher machten laminiertes Unterrichtsmaterial und plastikhaltige Utensilien einen Großteil meines eingesetzten Unterrichtsmaterials aus. All das Plastikzeugs gehörte für mich, ohne groß über die Nachteile nachzudenken, ehrlich gesagt lange Zeit einfach zu meinem Berufsalltag dazu.
Dabei war vor allem das laminierte Unterrichtsmaterial nicht nur in der Herstellung unglaublich monoton, zeitraubend und belastend für die Hände. Es war wider Erwarten nach seinem Einsatz im Unterricht auch nicht allzu lange haltbar. Denn ich hatte das Gefühl, gerade weil das Material durch die Laminierfolie so strahlte, war es für die Kinder umso verführerischer. Sie spielten mit den Händen daran herum und versuchten verständlicherweise nicht nur einmal, die Folie von dem Papier zu lösen. Und so endete das Unterrichtsmaterial genau so, wie ich es vermeiden wollte: zerzaust. Da es zerzaust allerdings nicht mehr wirklich zu gebrauchen war und auch nicht mehr schön aussah, erstellte ich das Unterrichtsmaterial in solchen Fällen häufig aufs Neue.
Ökonomisch war das natürlich nicht. Gesundheitsförderlich ebenso wenig. Und Umweltbewusst war es natürlich auch keineswegs. Doch darüber machte ich mir erst später Gedanken. Denn selbst ein durchgebranntes Kabel meines Laminiergeräts, schmerzende Hände und Unmengen an Ausgaben für Laminierfolien sollten mich nicht vom Laminieren abhalten. Es war scheinbar die Macht der Gewohnheit, die mich am Laminieren hielt. Und so kaufte ich mir ein neues Gerät und laminierte fleißig weiter.
Der Einsatz von plastikhaltigem Unterrichtsmaterial belastet die Umwelt
Erst als ich als reisende Grundschullehrerin auf Bali sah, wie ernst es um die Müllproblematik steht, mit der unser Planet zu kämpfen hat, wurde mir bewusst, welchen immensen Schaden ich persönlich mit dem ständigen Laminieren sowie dem Einsatz und Kauf von plastikhaltigem Unterrichtsmaterial anrichte. Nicht nur dass ich persönlich für das Laminieren Energie in Form von Strom aus der Steckdose, einen Drucker mit Plastikgehäuse, Druckerpatronen aus Plastik, ein Laminiergerät mit Plastikgehäuse und Unmengen an Plastikfolien benötigte. Nebenbei wird diese Energie auch in der Industrie für das Herstellen meiner plastikhaltigen Utensilien benötigt. Und das alles für Material, das nicht einmal lange hält und deshalb zeitnah wieder im Müll beziehungsweise in den Meeren landet (hierzu ein ganz interessanter weiterführender Artikel).
Umstieg von plastikhaltigen auf umweltfreundliche Unterrichtsmaterialien
Mir wurde klar. Ich muss zum Schutz der Umwelt und der Kinder dringend an meiner Gewohnheit etwas ändern. Denn für keinen von uns ist der Einsatz von plastikhaltigen Produkten im Unterrichtsalltag eine gute Alternative. Erstens befinden sich in vielen plastikhaltigen Produkten gesundheitsschädliche Schadstoffe, mit denen die Kinder beim Umgang mit dem plastikhaltigen Unterrichtsmaterial in Kontakt kommen. Zweitens sind Plastikprodukte für die Umwelt eine totale Katastrophe, die kein Ende nimmt, wenn wir unser Verhalten nicht ändern. Drittens ist gewiss: Wenn wir den Kindern Plastik vorleben, ist es unwahrscheinlich, dass sie in Zukunft weniger Plastik konsumieren.
Also beschloss ich, zukünftig auf nachhaltige und umweltfreundliche Produkte zu achten und auch mein Unterrichtsmaterial umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten. Sozusagen „back to the roots“. Plastikprodukte wollte ich maximal in upgecycelter Form einsetzen.
Ausblick auf den Einsatz von nachhaltigem und umweltfreundlichen Unterrichtsmaterial
Seitdem bin ich dabei, nach bestem Wissen und Gewissen umzustellen. Wie die Umstellung in meinem Fall konkret ausschaut, erkläre ich ausführlich in meinem nächsten Artikel. Dort stelle ich auch einige Materialien vor, die sich alternativ zu plastikhaltigen Produkten anbieten. Bis dahin freue ich mich natürlich wie immer über eure Kommentare und Erfahrungen aus der Praxis zu diesem Thema.