Mein (Arbeits)alltag

Mein Arbeitsalltag als reisende Grundschullehrerin

Als reisende Grundschullehrerin schaut sowohl mein normaler Alltag als auch mein beruflicher Alltag etwas anders aus als wenn ich als „traditionelle“ Grundschullehrerin tätig bin. Da ich auch als reisende Grundschullehrerin immer aus dem, was ich in den verschiedenen Grundschulen beobachte, lernen möchte, kommt der Reflexion in meinem Arbeitsalltag sehr viel Bedeutung zu. Deshalb bin ich als reisende Grundschullehrerin auch nicht jeden Tag an einer Schule, sondern verbringe nebenbei viel Zeit damit, meine Schulbesuche und mich selbst ausführlich zu reflektieren. Außerdem schreibe ich meine Blogartikel, recherchiere und arbeite an meinem Schulkonzept.

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Vor- und Nachteile meines Arbeitsalltags

Was die Verteilung der freien Zeit angeht, bin ich als reisende Grundschullehrerin natürlich flexibler. So kann ich mir auch mal unter der Woche einen freien Morgen gönnen und dann einfach mittags, abends oder am Wochenende mehr arbeiten.

Da ich verschiedene Grundschulen in unterschiedlichen Ländern besuche, lerne ich zudem regelmäßig fremde Menschen aus anderen Kulturen kennen. Dadurch erweitere ich (hoffentlich 😉) meinen Horizont, entwickle mich persönlich weiter und erwerbe interkulturelle Kompetenzen. Gleichzeitig habe ich nie ein mir vertrautes Arbeitsumfeld, sondern finde mich immer wieder aufs Neue in fremden Kollegien und Klassen ein. So schön das Kennenlernen anderer Menschen auch ist, ich muss immer wieder von ihnen Abschied nehmen. Das stimmt mich manchmal traurig.

Ein weiteres, allerdings weitaus pragmatischeres Manko unterwegs ist die Hausarbeit. Die dauert hier einfach viel, viel länger. Unsere Wäsche muss ich mangels Waschmaschine oft von Hand waschen, auch das Einkaufen ist sehr zeitintensiv. Nicht nur, dass wir unterwegs kein Auto haben und somit fast immer längere Strecken zu Fuß in den Supermarkt laufen müssen. Durch unsere häufigen Umzüge müssen wir auch regelmäßig neue Supermärkte besuchen und uns immer in fremden Regalen und fremden Produktpaletten zurechtfinden. Auch der Umgang mit fremden Währungen muss immer wieder gelernt sein. Nebenbei gestaltet sich das Kochen und Abwaschen unterwegs nicht immer ganz so bequem wie zuhause.

Ein richtiges Büro samt Schreibtisch fehlt unterwegs natürlich auch. Mein „Büro to go“ besteht aus meinem Laptop, meiner Kamera, einigen Stiften und etwas Papier. Ich arbeite, wo immer es sich gerade ergibt. Offen gestanden vermisse ich dabei manchmal einen hellen, gemütlichen Arbeitsplatz und vor allem meine Schubladenboxen mit gesammelten Werken 😉. Dennoch hat das „Büro to go“ einen großen Vorteil: Ich bin damit ortsunabhängig. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich durch mein minimalistisch ausgestattetes Büro eine Art Zwangspause vom Drucken, Material erstellen und Material sammeln habe. Die Umwelt, Haltung und Geldbörse freut’s 😉.

Fazit zu meinem Arbeitsalltag als reisende Grundschullehrerin

Zusammenfassend kann ich festhalten, dass meine Arbeit als reisende Grundschullehrerin wie so ziemlich alles im Leben zwei Seiten hat. Auf der einen Seite kann ich frei über die Gestaltung meines Arbeitsalltags entscheiden, bereise neue Länder, lerne andere Kulturen kennen, erhalte Einblicke in andere Klassenzimmer, treffe auf viele interessante, offene, lustige Menschen und Kinder, werde inspiriert, kann mich mit Lehrpersonen aus anderen Ländern austauschen, habe Zeit zur (Selbst-)Reflexion, kann bewusst aus meinen Beobachtungen und Erfahrungen lernen und kann mich gezielt meinem Konzept widmen.

Auf der anderen Seite bin ich nicht jeden Tag im Klassenzimmer und habe durch die Weiterreise auch nie ein gewohntes Arbeitsumfeld. Außerdem warten immer mal wieder länderspezifische Herausforderungen auf mich. Abgesehen davon sind alltägliche Dinge oft sehr zeitintensiv und auch die Reise erfordert dann und wann eine intensive Planung, wodurch wertvolle Arbeitszeit verloren geht. Und ich verzichte unterwegs natürlich auf ein festes Einkommen.

Alles in allem finde ich aber, dass sich die Zeit als reisende Grundschullehrerin langfristig lohnt. Ich bekomme unterwegs sehr viel Inspiration und habe die Zeit, mir Gedanken über ein neues Schulkonzept zu machen und daran zu arbeiten. Von daher bin ich für den Moment gerne und mit ganzem Herzen eine reisende Grundschullehrerin – und bin gespannt, wohin die Reise geht.

 

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Fragen über Fragen 😉

Nun aber genug von mir. Könntest du dir vorstellen, eine reisende Grundschullehrerin zu sein? Worin siehst du persönlich Vor- beziehungsweise auch Nachteile? Oder hast du weitere Fragen? Dann zögere nicht, mich per E-Mail schoolpioneer@protonmail.com zu kontaktieren.